Tiefenseele Podcast

Ausbruch aus der Stress-Spirale

January 10, 2024 Johannes Heim Season 1 Episode 8
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Ausbruch aus der Stress-Spirale
Jan 10, 2024 Season 1 Episode 8
Johannes Heim

Schreibe uns direkt eine Nachricht!

Habt ihr euch jemals gefragt, warum wir selbst nach dem vermeintlich erholsamsten Urlaub oft erschöpfter zurückkehren als wir aufgebrochen sind? Emilie und ich teilen in unserer neuesten Podcast-Episode unsere Einblicke und persönlichen Erfahrungen mit Stress und ergründen, wie man die oft endlose Stressspirale durchbrechen kann. Wir diskutieren die vielschichtigen Formen des Stresses und beleuchten die Idee, ob Erholung nicht auch manchmal bedeutet, die Routine zu durchbrechen und sich eine gewisse Regression zu erlauben.

Außerdem sprechen wir über die Wohltaten des sog. Waldbadens, Spaziergänge im Grün der Natur und wie wichtig es ist, sich bewusst Zeit für Erholung zu nehmen.

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Hast du Anregungen oder Fragen? Möchtest du Feedback geben oder ein Thema vorschlagen?

Dann schreibe mir gerne unter: heim@hermes-institut.com

Show Notes Transcript Chapter Markers

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Habt ihr euch jemals gefragt, warum wir selbst nach dem vermeintlich erholsamsten Urlaub oft erschöpfter zurückkehren als wir aufgebrochen sind? Emilie und ich teilen in unserer neuesten Podcast-Episode unsere Einblicke und persönlichen Erfahrungen mit Stress und ergründen, wie man die oft endlose Stressspirale durchbrechen kann. Wir diskutieren die vielschichtigen Formen des Stresses und beleuchten die Idee, ob Erholung nicht auch manchmal bedeutet, die Routine zu durchbrechen und sich eine gewisse Regression zu erlauben.

Außerdem sprechen wir über die Wohltaten des sog. Waldbadens, Spaziergänge im Grün der Natur und wie wichtig es ist, sich bewusst Zeit für Erholung zu nehmen.

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Johannes:

Hallo und herzlich willkommen zum Tiefenseele Podcast. Mein Name ist Johannes Heim, und ich spreche heute wieder mit meiner lieben Kollegin und Freundin Emilia Frigowicz. Hallo, liebe Emilia.

Emilie:

Hallo, lieber Johannes. Ich freue mich schon sehr auf das heutige Thema.

Johannes:

Ja, wir haben gerade festgestellt, dass wir unbedingt ein Thema besprechen müssen, nämlich Ausbruch aus der Stressspirale. Weil wir festgestellt haben, trotzdem der Weihnachtsurlaub noch andauert, auch wenn es nur ganz für kurze Zeit ist und alles wieder losgeht, war die Erholung irgendwie bei uns beiden. Vom Gefühl her hätte es länger sein können. Gut, dass es vielleicht irgendwie immer so, aber irgendwo war auch so ein bisschen das Thema zwischen uns eben gerade Wie ist es denn eigentlich mit dem Stress? Irgendwie war es viel die letzte Zeit. Viele Projekte, viele Dinge, viel, viel, viel. Und ja, wie ist das eigentlich? Was ist denn dieser Stress, und wie kommen wir da wieder raus? Wie brechen wir aus dieser Stressspirale aus? Emilia, Mensch, das ist doch dein Thema.

Emilie:

Ja ein schwieriges Thema. Das müssen wir ja selber auch meist dann gell Betrifft uns ja genauso wie alle anderen. Und ja, ich fand es spannend, dass wir darauf zu sprechen kamen, jetzt gerade weil die Weihnachtstage so vorbei sind und die Feiertage, das neue Jahr Und man sich ja oft eigentlich denkt na ja, wenn ich jetzt dann zwei Wochen Urlaub habe, kann ich ja mal so richtig entspannen. Und ja, was wir dann aber oft sehen, ist ja, die Leute werden krank oder sind gestresst, oder wenn die Familie zusammenkommt, rodeln die Konflikte, oder man gerät irgendwie aneinander oder so. Und ja, oft ist es dann so, dass man am Ende dieser zwei Wochen irgendwie sich wünscht na ja, ich bräuchte nochmal zwei Wochen, um mich zu erholen. Ja, das ist so dieses Paradoxon, und ich finde das immer ganz spannend, so diese Funktionszustände, in denen wir sein können.

Emilie:

Vielleicht kennen das die Zuhörer, wir kennen das sicherlich. Man ist manchmal so in diesem Leitungszustand, da bringt man ganz viel, und ich glaube, das ist auch das Tolle, dass wir ja oft so viele Ideen haben, projekte viel umsetzen möchten. Also, wenn man so in diesem Flow ist, es ist was ganz bereicherndes, bestärkendes. Da werden ja auch die Stress-Humone ausgeschüttet, ja, man funktioniert, gibt sein Bestes, und wenn dann diese Etappe zu Ende geht und man eben ein paar freie Tage hat, dann passiert manchmal so etwas, dass alles katapultiert, ja so auch vom Stresssystem her, von der Nebennierer her der Körper sagt dann jetzt ist Schluss, jetzt ist mal Pause, und du machst jetzt gar nichts.

Emilie:

Und das ist auf der Punkt, an dem wir uns sehr ausgelaut fühlen oder sehr, sehr gestresst, überfordert, erschöpft Und manchmal auch der Körper Krankheitssymptome entwickelt Oder wir leichter eben eine Krippe, zum Beispiel uns einfangen oder so, oder Wehwähchen kommen wie Migräne oder irgendwelche Rückmenschmerzen und so weiter. Also, das heißt, das beschäftigt mich oft, diese verschiedenen Funktionszustände, einmal das Leistungsweg sein positiv gestresst sein, der Eustress, und dann auf der anderen Seite der Überstress, der dann ja den Körper einfach belastet und man einfach fix und fertig ist. Ja, einmal so von der medizinischen Seite Ja, und dann gibt es natürlich noch den Aspekt wovon lassen wir uns stressen, und was sind so die Stressfaktoren an den Feiertagen?

Johannes:

Also deine Beobachtung Ja, irgendwie ist es verrückt. Also, die Zeit der Besinnlichkeit und der Einkehr ist oft verbunden mit enorm viel Stress, vor allem in den Familien. Weihnachtsgeschenke müssen eingekauft werden, die so ich es nennen, die Fressgelage an den Feiertagen müssen gemacht werden, und so weiter. Vielleicht machen das manche auch gar nicht, aber irgendwie ist es ja auch so. Wenn wir diese Feiertage gar nicht feiern, dann fehlt irgendwo vielleicht doch vielen Leuten auch irgendwas. Ich will nicht sagen, dass das bei allen so ist, aber ich kann mir noch gut erinnern an meine Therapieausbildung im jungenen Spektrum. Viele dieser alten Analyptiker haben im Patienten-Impfung sie sollen doch einfach ein bisschen auch ein Stück in die Kindheit gehen an Weihnachten und auch ein bisschen für sich Weihnachten feiern, selbst wenn sie alleine sind, sich einen Baum besorgen und sich was Schönes schenken, vielleicht ja irgendwie was Besinnliches machen, sich mit Freunden treffen, wenn das geht, und vielleicht auch Weihnachten nicht alleine verbringen und so weiter. Das ist so die eine Seite. Ja, das kann auch was sehr Schönes und Besinnliches haben. Andererseits wissen wir ja auch so ein bisschen aus den Statistiken Nie ist die Suizidrate höher als in der Weihnachtszeit. In den Weihnachtsfeiertagen Hängt mit vielem zusammen. Einmal ist natürlich kurz vor Weihnachten auch die Wintersonnenwender, der kürzeste Tag im Jahr. Wir haben besonders wenig Sonnenlicht, und es gibt ja diese saisonal bedingten Depressionen, einfach wenn weniger UV-Licht und so weiter da ist. Es hat auch dazu geführt, dass man experimentiert mit UV-Lampen, um die Stimmung auch ein bisschen zu lindern. Du kannst ja sehr viel besser als ich erklär, was da alles im Körper passiert bei UV-Licht. Aber andererseits die zweite Seite ist natürlich auch, wenn alle feiern und alle Besinnlichkeit machen und alle Familie und Einkehr und Harmonie und so weiter, wenn das die Vorstellung ist, dann kollidiert das natürlich auch häufig mit der Realität. Und dann sind die Feiertage eben halt trotzdem auch Stress. Wenn die ganze Familie zu Besuch kommt, man alle bekochen muss oder so, oder man hingehen muss und Familienkonflikte, die latent sind, die man so schönes Jahr über Zudecken konnte, dann ist man doch mehr aufeinander, und plötzlich bericht alles hervor, und doppelt und dreifach, weil die Erwartungen an Harmonie und Einigkeit und Glücksseligkeit vielleicht doch gerade um diese Zeit auch kindheitsbedingt bei uns viel höher sind als unterm Jahr. Das ist eine besondere Zeit, und da haben wir einfach größere Erwartungen an die Dinge. Das ist auch ein Stück weit finde ich das auch einfach normal. Also, ich glaube nicht persönlich jetzt, für mich persönlich glaube ich nicht, dass es eine Lösung ist. Da machen wir das jetzt alles nicht. Also das rationalistische, hyper aufgeklärte, schallochombsmäßige so. Schallochombs hat das nie gemacht, glaube ich, aber sozusagen alles im Denken, und wir machen das jetzt nicht mehr. und dieser Tannenbaum, das ist ja nur für die armen Bäume schlecht und für die Umwelt und so weiter. Weniger Bäume und so. Wir wissen ja, dass das ganz, ganz schlecht ist.

Johannes:

Und trotzdem ist der Tannenbaum auch ein Symbol, weil der immer grün ist und mit Lichtern geschmückt ist. Das ist ein Stück weit auch symbolisch. Die Weltachse, der Mittelpunkt, sozusagen, dieses persönlichen Kosmos, den man aufbaut, wenn man den Tannenbaum schmeckt. Das ist symbolisch, kann man da auch viel dazu sagen. Aber eben die andere Seite ist, das macht halt auch unheimlich Stress, diese ganzen Dinge irgendwie durchzuführen und hinzubekommen und die Kinder zufrieden zu kriegen, und ja, und die Partnerinnen, partner und so weiter, was auch immer so die Lebenssituation gerade ist, wie die Geschwister zu treffen, ja mit ihren Familien, und so weiter und so weiter.

Johannes:

Das ist einfach etwas, das uns auch ziemlich belasten kann zwischenzeitlich. Und dann ist es natürlich so, was bei uns jetzt heutzutage natürlich auch wahnsinnig kollidiert wir leben im Zeitalter der Elektrifizierung, und die verkürzten Tage heißt ja nicht, dass wir kürzer arbeiten und mehr die Füße hochlegen, ja, wie in einer Agrargesellschaft, die noch keinen Strom hat, und so weiter, wo allenfalls mal irgendwie ein Kien sparen oder eine Kerze entzündet werden konnte, so dass wir trotzdem, dass wenig Sonnenlicht gibt, doch sehr lange Tage haben. Und dann kommt man abends nach Hause, und dann setzt man sich noch vor die Glotzkiste und dann ist es doch wieder halb zwölf, zwölf, eins, keine Ahnung, vor allem, wenn Urlaub ist.

Johannes:

Und ich glaube, was dann so ein bisschen passiert, ist, dass mir nicht mehr wirklich zur Ruhe kommt, dass man zwar vielleicht frei hat, aber sich nicht wirklich erholt, weil dann, herr, man dann doch einfach gerne abhängt und vielleicht nicht auch erholsame Dinge tut, weil erholsame Dinge zu tun, finde ich, ist auch manchmal anstrengend, oder wie siehst du das denn in der Mädel?

Emilie:

Ja, total, total, Ja sehr spannend. Vor allem, was ist eben erholsam? was wird als erholsam definiert, oder du hast ja so schön davon gesprochen, was unsere Erwartungen sind. Wie erwartest dann vielleicht, dass wir uns erholen, eben wenn wir abends auf dem Sofa liegen, vor dem Fernseher, und eigentlich verstärkt es aber vielleicht sogar mitunter die Unruhe und dieses von sich getrennt sein und gar nicht in seiner Mitte sein. Ja finde ich ganz spannend. Du hast ein paar Sachen erwähnt, da habe ich mir überlegt, dass es ganz interessant, also einmal dieser Punkt, wie gesagt, so einmal hat man ja den Wunsch, so eine Wunschvorstellung, weihnachten soll zum Beispiel schön sein, oder ich möchte mich entspannen jetzt in diesem neuen Hobby oder auf dem Sofa. Und die Wunschvorstellung dekulitiert dann aber oft mit der Realität, und es wird gar nicht so, wie wir uns das wünschen und vorstellen. Und das finde ich so ein ganz spannender Punkt, um das überhaupt festzustellen, an sich zu bemerken und dann eben andere Wege zu gehen, um das irgendwie aufzulösen. Weil ich glaube, das betrifft viele Menschen, diesen Konflikt Aus einerseits möchte ich, dass es so und so schön und harmonisch wird und friedvoll und die Familie kommt zusammen und so weiter, und dann auf der anderen Seite gerät man oft in Routinen und Muster, die einen doch zu sehr belasten, und dann wird das Ganze eben nicht mehr so, wie man sich das wünscht. Also zum Beispiel, wenn man dazu neigt, sehr die Wünsche der anderen bedienen zu wollen oder sich um andere zu sehr kümmern zu wollen oder zu perfektionistisch zu sein oder so, und dann eben man selber den hohen Preis dafür bezahlt, um diese Sehnsucht und diesen Wunsch nach einem ganz tollen Familienfest zu erfüllen. Und dann kommen wir wieder zu dem Punkt zur Ruhe kommen.

Emilie:

Weil wenn ich nicht in der Ruhe bin, dann bemerke ich das ja gar nicht bei mir, sondern dann bin ich in meinen Routinen, in meinen Automatismen gefangen, und dann ist Weihnachten irgendwann vorbei, und ich stelle fest, ich habe es mir so schön vorgestellt, ich habe gedacht, dass wird jetzt so schön, alle kommen zusammen, friedlich, harmonisch, und ich komme zur Ruhe. Und weil ich aber so in meinen Routinen drin war, ist jetzt die Zeit vorüber, und eigentlich bin ich gar nicht erholt, und eigentlich gab es auch gar nicht Harmonie und Frieden und all dies, was ich mir so gewünscht habe. Ja, und da sind wir wieder an dem Punkt Also was macht diesen Stress, und wie komme ich aus dieser Stressspirale überhaupt hinaus? Und ich glaube, da hast du etwas ganz Wichtiges erwähnt zur Ruhe kommen.

Emilie:

Also, wie schaffe ich es auch in diesem ganzen Trubel, in meinen Automatismen, in vielen Anforderungen? eben die Kinder wollen, was die Geschwister, die anderen Familien, ich muss kochen, der Brat muss fertig werden und uns noch schnell einkaufen. Und wie kann ich es da schaffen, trotzdem bei mir zu bleiben, diese Ruhe zu spüren? Hast du da gute Tipps auf Lager?

Johannes:

Ja, ich musste gerade so ein bisschen drüber nachdenken. Ich darf eigentlich nicht so viel dazu sagen, weil ich auch immer ein Bin, der dann mal im Urlaub auch gerne einfach nur auf dem Sofa sitzt, wenn es klappt, also mal mal auch drei Kinder und so Jetzt auch im Jugendalter zu zweitritteln, und da gibt es natürlich auch viele Konfliktgespräche, lange teilweise, was ja auch lohnt. Das Investment kann ich noch alle Eltern empfehlen, ja, auch das eigene Erfahrung wenn man sich die Zeit nimmt und die Dinge wirklich durchdiskutiert und das braucht manchmal auch viel Zeit Dann löst sich die Spannung auch mit den Jugendlichen oft ganz gut. Mit den eigenen Kindern geht das auch. Das ist gar keine Methode, es wird ja nicht viel, außer vielleicht ruhig bleiben, wenn es geht, aber die Dinge ausdiskutieren, ausargumentieren, argumente sich anhören, auch wenn sie noch so teilweise verborgen sind, und seit das Jahr 2014 hat auch manchmal interessante Argumente, die nicht so ganz in der Arbeit sind für mich. Aber ich bin dann schon jemand, wenn es klappt, der sich dann auf Sofa setzt und vielleicht auch gerne mal einfach komplett abschaltet.

Johannes:

Nichts macht, auch dann keine spirituelle Praxis, was jetzt wahrscheinlich genau das Beste wäre, so irgendwie mal in die Meditation zu gehen, in die Achtsamkeitspraxis zu gehen. Was ich allen anderen empfehlen würde, habe ich dann oft selber, wenn ich dann mal so richtig in die Pause komme, gerade in der Winterzeit, muss ich auch sagen, weihnachten läutet ja eigentlich den Winterbeginn ein. Bis Ende März haben wir eigentlich Winter, erst vorher ist ja alles noch Herbst. Und da bin ich oft so, gerade in dieser Zeit im Urlaub, dass ich dann auch sage, es ist auch anstrengend, auch Meditationen strengen mich, ich will nichts müssen, und komischerweise mache ich diese ganzen meditativen Praktiken und so weiter und auch das, was eigentlich für die ganze Psycho-Hygiene, für die Entspannung aktiv gut ist, manchmal häufig, wenn ich arbeite, das ist das Bedürfnis dann auch viel höher, und dann bin ich schon in der Routine drin.

Johannes:

Und bei mir ist es eher so, ich vergesse dann auch die Zeit im Urlaub, die Strukturen, und wenn ich Termine habe, verbasle ich die sogar auch mal. So wie uns das jetzt passiert, ist so für die erste geplante Podcastaufzeichnung ja im Weihnachtsurlaub keine gute Idee, termine zu planen.

Emilie:

Ja richtig.

Johannes:

So. von daher darf ich da überhaupt was dazu sagen. Ich weiß nicht, aber vielleicht ist das, was man so in der Psycho-Hinadose, in den psychodynamischen Theorien und Therapien so als Regression bezeichnet. Vielleicht darf das auch mal ein bisschen sein, ja, vielleicht. Und wenn es auch mal ein bisschen mehr vom Fernsehen abhängen ist oder einfach mal nur ein schönes Buch lesen, ja, das kann auch gut tun, wenn es nicht zu viel wird. Ja, also, wenn man dann sozusagen irgendwie 20 Stunden vom Fernseher hängt, dann hat man ein anderes und ein neues Form von Stressniveau, weil der Medienkonsum einfach auch für die Stressbelastung eigentlich nicht die optimale Erholung ist. Das muss man auch sagen. Ja, ich sage das als jemand, der auch gerne mal irgendwie einen Film schaut oder so, ja, eher synerstisch. Ich freue mich auch über gute Filme, die mitologischen Motive verwenden und so, aber eigentlich wäre das nicht optimal. ja, so, ich schreibe euch das hinter die Ohren, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer. Ja, erholung im Urlaub, rausgehen ja, die Empfindungsfunktion, die Sinnesreize aktivieren ja, rausgehen auch ohne Ohrstäbsel. joggen vielleicht ja, wenn es irgendwie geht, auch, wenn es Spaß macht, musik zu hören oder Vorträge, podcasts, natürlich. diesen Podcast darf man auch jederzeit, auch beim joggen hören, ja, spaß beiseite, aber das vielleicht gar nicht so gut, ja. oder bei einem Waldspaziergang ja, tief atmen, alle fünf Sinne aktivieren. riechen, sehen, natürlich, ja, hören keine Ahnung. den Waldboden schmecken, nein, macht das bitte vielleicht nicht, weiß es nicht, ist vielleicht nicht so angenehm, wächst nicht mit dem Schluck Wasser dabei oder so. Aber einfach diese Sinne, den Tast sind, auch aktivieren, ja, mal wirklich nach da draußen gehen.

Johannes:

Waldbaden, sagt man ja seit einer Weile, und das ist, was das tut. wirklich gut, das haben wir jetzt auch, habe ich regelmäßig gemacht. unsere Kinder gehen da nicht mehr so gerne mit, gerade die Eltern, sodass ich jetzt auch mal die Gelegenheit hatte, irgendwie meiner Frau spazieren zu gehen etwas regelmäßiger oder eben einen Waldlauf zu machen. Das sind Dinge, die finde ich, die sehr gut tun. Aktive Entspannung ja, bettbuch, badewanne, ja, so ungefähr, vielleicht nicht zu viel schlafen, komischerweise, habe ich festgestellt also ich bin unzufrieden, wenn ich zu lange schlafe, ich kann es auch nicht gut, bin typischer.

Johannes:

früher stehe ich aus einer echten Lärche. ja, ist das eine Lärche? Ja, ich glaube, eulen und Lärchen ja, es gibt Menschen, die sind Eulen oder Lärchen. Ich habe früher gesagt, ich bin eine Leule, aber mittlerweile kann ich das von den Kräften her nicht mehr. ich bin also immer spät ins Bett und früh heraus. Das schaffe ich nicht mehr, so vom Alter her, sozusagen. Ich merke, ich brauche mehr Schlaf. also ich muss eigentlich früh ins Bett, auch in der Urlaubszeit, aber ich bin zufrieden, wenn ich früher aufstehe. Das können die Zuhörer auch vielleicht mal für sich so ein bisschen ausprobieren. ja, das Gefühl zu haben, dass der Tag lang ist, dass man viel davon hat, das für mich zum Beispiel wichtig, und ich komme in Stress, wenn ich aufstehe, und das habe das Gefühl, jetzt ist der Tag schon halb rum. Was machst du denn so, um Stress zu reduzieren?

Emilie:

Ja, da ist schon ganz viele wichtige Aspekte erwähnt, diese fünf Sinne zu aktivieren. So achtsamkeitsbasierte Methoden, finde ich, funktionieren total gut, vor allem weil sie auch so schnell gehen. Dann muss man sich gar nicht eine halbe Stunde hinsetzen und meditieren, sondern eben einfach nur mitten im Stress kurz innehalten, ganz kurz nach innen sich fokussieren und zum Beispiel ganz genau wahrnehmen, was man hört, oder ganz genau wahrnehmen, wie fühlt sich mein Körper an, wie fühlt sich mein Brustkopf an, mein Kopf? Kann ich vielleicht mein Kopf halten kurz, kann ich mich selbst kurz umarmen, oder eben das kann man über alle Sinne machen. Das finde ich eine ganz schöne Technik, einfach um ganz kurz sich zu zentrieren, zu besinnen, was ist jetzt hier? gerade Da wacht man auch wie so ein bisschen auf gelb, fokussiert sich auf das hier und jetzt.

Emilie:

Das Bewusstsein wird so ein bisschen aktiviert irgendwie. Man ist wieder vollkommen in seiner Mitte, in seinen Kräften, und von da aus kann man oft die To-Do's und die Arbeiten leichter wieder erledigen danach. Daher nutze ich das auch gerne so für kurze Momente, und ich konnte das so gut nachvollziehen. Also gesagt, du nutzt auch solche Meditationsachtrampenpraxen eher, wenn du im Arbeitsstress bist oder wenn viel zu tun ist, und eben nicht, wenn dann die paar Tage Entspannung angesagt sind. So geht es mir auch ganz oft.

Emilie:

Also, das heißt so achtsamkeitsbasierte Techniken für die Kurzaktivierung, kurzberuhigung, kurz, sich selber spüren, in die Mitte kommen und von da aus, von diesem Punkt aus wieder selbst entscheiden, was möchte ich jetzt wie angehen und machen. Also daher finde ich das ganz, ganz, ganz grandios. Ja, und dann hast du Waldbaden erwähnt und die Natur, und das, glaube ich, ist so unterschätzt bzw. Viele kennen das natürlich, aber andererseits, ich wohne ja in Wien, so in dieser großen Stadt, und da muss ich mich selber auch oft daran erinnern. Ja, nee, jetzt musst du einmal hier in die Natur gehen, weil, wenn man so in dieses Stadtleben gewohnt ist, geht das häufig unter, und die Natur ist eigentlich ein gratis, kostenloses Allheilmittel für uns.

Emilie:

Dieses Waldbaden, das hat in Studien unglaublich tolle Effekte schon erbracht, und das ist ja nicht umsonst in Japan zum Beispiel ganz traditionell, weil wird das angewandt. Also zum Beispiel hat man gerade für gestresste Menschen, also wenn man sehr im Stress ist und dazu neigt, emotional zu überreagieren, zum Beispiel nach Trauma, ja nach schwierigen Ereignissen und so weiter, verändern sich Gehirnareale. Also zum Beispiel wird das Emotionszentrum Hyperreagibel, die Amygdala und der Hypo-Campus, der wird eher kleiner. Das ist der Teil, der für die Gedächtniskonsolidierung zuständig ist, und man hat nun Menschen gemessen, die in der Nähe eines Waldes wohnen, und Menschen, die im Stadtzentrum wohnen und hat merkt, die in Waldesrand, in naturnäher Wohnen, bei denen sich dieser Gehirnareale gesünder umentwickelt oder die schaffen, sich da leichter zu regenerieren, also die Emotionen schneller zu beruhigen und schneller in so ein Status von Ruhe, von Selbstbeherrschung zu gelangen.

Emilie:

Und das finde ich interessant. Das kann man biologisch messen. Aber jeder, der einfach nur auf sich achtet, wie er so drauf ist in der Natur oder in der Großstadt, merkt das ja auch bei sich. Das heißt, wir brauchen die Wissenschaft noch nicht einmal. Das ist ein altbekanntes Wissen, und ich ermutige immer meine Patienten, selber auch in die Natur zu gehen und dieses Geschenk zu nutzen, muss mich aber auch selber an der eigene Nase greifen. Das ist gar nicht so einfach gell, sich das wirklich einzuplanen und dann auch dumm zu halten und umzusetzen, was einem gut tut.

Emilie:

Und da bin ich wieder bei dem Punkt der Routinen, weil der auch gefragt hat, was hilft. Ich denke, es ist ganz wichtig und nötig, die eigenen Routinen, abläufe, automatismen, die man so in den Tag hineinlebt, zu hinterfragen und ganz, ganz bewusst sich da um zu konditionieren und sich um zu disziplinieren und zu zwingen, eben Ruheinseln zum Beispiel einzubauen oder so was, weil sonst wird es nicht. Also nur vom Hören tritt noch keine Veränderung ein. Und das, glaube ich, jetzt eine ganz große Herausforderung, zuerst festzustellen ja, ich brauche mehr Ruhe, weil sonst komme ich in die Stressspirale, dann werde ich reizbar aggressiv, dann gibt es mehr Konflikte, dann bin ich unruhig, dann kann ich nachdenken, dann kann ich nicht schlafen und so weiter. Das erst mal zu registrieren und dann im zweiten Schritt wirklich etwas zu verändern in der Alltagsroutine, ja, das ist so ein Punkt. Und eins wollte ich noch sagen, das noch so spannende Dinge erwähnt mit dem Schlaf, genau also, dass es da auch so ein Biorethmus gibt, so ein individuellen, den man natürlich einhalten sollte, optimalerweise.

Emilie:

Und dann noch dieses Phänomen, wenn du hast gesagt, wenn du zu lange schliefst, dann bist du manchmal zu müde oder so, dann geht es dir gar nicht mehr so gut. Da wollte ich noch so ein biologischen Aspekt einfügen, und zwar entgiftet der Körper auch, wenn er mal die Gelegenheit dazu erhält. Ja, so gerade in solchen Phasen, in denen wir zur Ruhe kommen, eben wie du so schön sagtest, auf dem Sofa liegen, einfach fernsehen und einfach mal nichts tun oder länger ausschlafen, da nutzt der Organismus diese Zeiten gerne, um all den Ballast auch körperlich loszuwerden, zu entgiften, und das fühlt sich unangenehm an. Da kriegen wir dann? da werden wir so zacknatscht, da sind wir so müde oder kriegen Kopfschmerzen, ja, und sind nicht so ganz in unserer Mitte. Also das wollte ich noch als biologischen Aspekt anfügen, weil das nicht unbedingt heißen muss, es ist schlecht, sondern es ist der richtige Weg. Der Körper entgiftet dann, und nach ein paar Tagen geht es einem wieder besser. Aber es ist natürlich viel schichtig, gibt natürlich viele.

Johannes:

Tiefen. Ich meinte dass tatsächlich auch ein bisschen psychisch. Ja, weil ich bin unzufriedener, einfach, wenn ich das Gefühl habe, ich habe nicht viel vom Tag gehabt, und ich kann auch nicht so lange liegen. Ich wache früh auf, auch ohne Wecker, und wenn ich in Routine bin, brauche ich eigentlich keinen Wecker. Ich mache meistens irgendwie zwischen fünf und sechs, wenn ich wache, und dann ist auch gut, wenn ich aufstehe, und dann habe ich, genieße auch die Ruhe morgens, weil meine Familie gerne länger ausschläft. Dann habe ich da auch natürlich ein bisschen Zeit für mich alleine. Also für diejenigen, die gerne früh aufstehen und so wie ich eine Familie haben, ja, die gerne lange ausschläft, lasst sie schlafen, ja, liebe Leute, und genießt ja das Alleinsein und die Ruhe, gerade wenn ihr eine größere Familie habt. Das ist etwas, was sehr wohltutun sein kann. Wenn du so erzählt hast, habe ich gedacht na ja, ganz klassisch die Entspannungstechniken, das ist auch etwas, was immer gut tun kann. Ich bin ganz, ganz großer Freund von Autogenem Training, gerade von der Grundstufe. Die dauert auch nicht ewig, das geht relativ schnell. Und wenn die Autosuggestiv, wenn die einmal etabliert ist sage ich immer auch mein Patienten funktioniert das einfach hervorragend, um Spannung abzubauen, und man merkt auch, ich mache das, muss ich gestehen, immer nur phasenweise Ja, aber wenn man das täglich macht, von der Weile wird auch die Entspannung insgesamt tiefer. Also das gesamte Entspannungslevel sozusagen ist besser, als wenn man immer nur bei Stress sich entspannt. Das hilft auch. Aber so eine gewohnheitsmäßige Entspannung mit Entspannungstechniken können wunderwegen finde ich, gerade wenn man das mal über vier Wochen oder so täglich macht, für 15, 20 Minuten. Auch das ist gut.

Johannes:

Jetzt Bei den ganzen Vorsätzen für das neue Jahr ich bin ja sowieso der Meinung, symbolisch wäre es besser, im Frühling die Vorsätze für das neue Jahr zu schaffen und nicht dann, wenn der Winter anfängt und alle eh so dunkel, erschöpft, müde, lasst mich in Ruhe, will er wieder bär in meiner Höhle und Winterschlaf halten? Dann kommen die ganzen Vorsätze fürs neue Jahr. Ich weiß nicht. Ich denke manchmal, das funktioniert vielleicht doch nicht so gut, lieber, wenn die Natur wieder anfängt zu sprießen und plötzlich bald wieder Blätter in den Bäumen sind, man denkt so, jetzt riecht es auch plötzlich anders, es wird wärmer, dann kann man vielleicht Vorsätze schaffen und neue Projekte und so beginnen.

Johannes:

Aber eigentlich vom Biorythmus her ist das nicht wirklich das neue Jahr, sondern erst mal ernsthaft der Tod des alten Jahres mit beginnendes Wind, das, wo alles zugedeckt ist, der Sonnenzyklus, sozusagen symbolisch naturverbundene Völker, auch bei uns im europäischen Raum. Die alten Kelten oder so hatten eher die Vorstellung, dass um die Herbst Tag und Nacht gleich herum das alte Jahr stirbt, das alternde Jahr, dann gibt es Tod und Wiedergeburt um die Wintersonnenwände, und dann braucht das aber noch eine ganze Weile, bis die Wärme auch wieder geboren werden. Dann wird das quasi so eine Schwangerschaft der Mutter-Gottheit. Erst um die Frühlingstag und Nacht gleiche kommt das Sonnenkind so richtig auf die Welt wieder. Man merkt das auch. Die hatten auch entsprechende Feste. Es gibt dann um Maria Lichtmess herum.

Johannes:

Anfang Februar war das im Morg im Bauch, da war das Sonnenlicht, die Sonne war noch im Uterus der großen Mutter. Ich weiß ja, ich hab's mit Märchen, mythen und Legenden, auch mit der jungen Psychologie, und gerade von daher man kann sich ja schon mal einen Plan machen. Aber in die Umsetzung der Vorsätze fürs neue Jahr ist eigentlich besonders dann gut geeignet, damit man sich nicht überfordert, wenn auch außen das Leben anfängt zu sprießen Man, so ist gefühlt, jetzt geht's los, raus auf die Weide, ihr Kälber. So dann geht's etwas besser als sozusagen, wenn man jetzt an Silvester Vorsätze fürs neue Jahr, 4-mal-jahre-woche-fitness-studio, und dann ist alles dunkel, und man ist eh immer müde und erschöpft.

Johannes:

Das ist vielleicht nicht so die beste Alternative, aber jedem, wie er es braucht. Ich glaube, man muss es wirklich ganz individuell betrachten. Aber vielleicht so an der Stelle der Hinweis man darf sich ein bisschen auch die Erlaubnis geben, noch nicht voll in die Aktion zu gehen und 10.000 neue Projekte ja, von Firmen, Neugrinden und so weiter vielleicht mal warten, bis auch außen das Leben wieder voll auf die Erde zurück kommt. Dann ist da ein bisschen mehr Push da. Ja, ich meine das rein symbolisch, ja, innen und außen ja, von den Sinnesreizen, die uns umgeben, wenn wir Wald baden, ist das im Winter natürlich anders als im Frühling. Eine kleine Anekdote dazu ich war gestern Abend mit meiner Frau spazieren im Wald.

Johannes:

Ja, mit so einer Runde in einem Bannwald ja, die wir drehen, geht's so eine dreiviertel Stunde etwa, und wir waren diesmal sehr spät dran, sodass wir eine Taschenlampe mitnehmen mussten, schon beim Anfang. Ja, dann haben wir gesagt okay, jetzt gehen wir halt mit Taschenlampe, und spannend fand ich, um diese Zeit also 18 Uhr, rum 18.30, war kein Geräusch. Also sonst hört man ja irgendwie auch Tiere oder irgendwas, was sich bewegt, oder so. Wir sind diese Strecke gegangen und haben ja zeitweise mal die Taschenlampe ausgemacht und stehen geblieben, und da war wirklich, wenn jetzt nicht noch irgendwo eine Autostraße in der Ferne hörbar gewesen wäre, hätte es keine Geräusche gegeben. Das war faszinierend. Also, so ein Wald im Winter hat auch was ganz Spezielles, kann natürlich auch unheimlich sein, ja, weil wir waren ja zu zweit, aber es ist nicht so geguselt. Aber es gibt auch eine große Stille im Wald. Es ist nicht nur das Leben, sondern auch die Stille lässt sich im Wald finden.

Emilie:

Wow, sehr, sehr schön. Das ist sehr spannend. Ich habe mich auch gerade gefragt, woran das liegt mit dem 18 Uhr der Stille. Da müssen wir mal recherchieren, ob das was ist oder ob ihr so einen besonderen Wald bei euch in der Gegend habt.

Johannes:

Ich lebe da kein Tier mehr drin, oder so Wolls man einen Wald. Es weiß? Nein, ich kann es nicht sagen. Vielleicht liegt das an den zeitlichen Rhythmen, die die Tiere haben. Nachts ist natürlich auch sehr viel lauter, als man denkt. Also, wenn man einen Wald mal übernachtet, vor allem im Sommer, da wundert man sich und roselt sich vielleicht auch, von was man alles umgeben ist. Aber jetzt um die Zeit ja, vielleicht ist das so dass es gerade so eine Ruhephase ist und die nachtaktiven Tiere noch nicht so richtig auf die. Bühne treten.

Emilie:

Genau das wäre vielleicht so etwas. Wenn es beginnt, dunkel zu werden, macht das ja auch bei uns etwas und wahrscheinlich auch bei allen Lebewesen. Könnte ich mir vorstellen, bei den Säugetieren so ein Reflex jetzt mal zur Ruhe kommen? Jetzt tritt die Nacht an, also bald ist die Schlafensphase, außer natürlich bei den nachtaktiven, die müssen dann eben erst aufwachen.

Johannes:

Ja, vielleicht ist es ein.

Emilie:

Übergang Spannend? Ganz interessante Frage. Ja, ich glaube, da hast du schon ganz interessante Sachen vorgestellt. Da hast mich dann noch gefragt eben was mache ich noch so, oder was kann ich noch empfehlen? Ja, mir gehen so viele Dinge durch den Kopf, daher brauche ich ja ein bisschen, um mich zu sortieren.

Emilie:

Als das schon die Stille erwähnt und eben alles, was die Stille in uns selber anregen kann, das ist ja gut, und das kann eben bei dem einen sein, eben die Entspannungstechniken, die du schon erwähnt hast autogenes Training, progressive Muskelrelaxation, hypnose, meditation und so weiter. Es kann sein, in den Wald zu gehen, dort die Stille wahrzunehmen, kann auch sein, sich ganz bewusst zurückzuziehen aus dem Alltagsstress, aus dem Familientrubel und so weiter, einen ruhigen Ort kurz zu gehen und kurz inne zu halten. Und wahrscheinlich ist das schwierigste, die innere Stille zu erreichen. Also auch wenn das innere Gedankenkarussellos geht, irgendwelche Gefühle, da sind Konflikte, der Körper unruhig ist, dazu versuchen, im Inneren zur Stille zu kommen. Und da gibt es natürlich verschiedene Herangehensweisen.

Emilie:

In der Psychotherapie Ja gliedern wir das gerne so in den Kopf, die Emotion, den Körper. Das heißt, wenn man im Kopf so eine Unruhe merkt, das heißt, viele Gedanken Sorgen, gedanken schleifen, die immer wieder sich im Kreis drehen, und so weiter, dann könnte man versuchen, gedankenmäßig zur Stille zu kommen, in bestimmten Techniken zum Beispiel, in denen man sich vorstellt, dass die Gedanken wie ein Heißluftballon wegschweben, ja, und man dann in Ruhe bleibt, oder eine dunkle Regenwolke, die man wegpustet und dann auf Amazon liegt, da ist. Also solche Imaginationen oder auch andere Techniken könnte helfen. Andererseits, wenn man merkt, die Unruhe, der Stresszustand ist doch intensive Emotionen verursacht. Also ja, ich habe Angst, panik, unruhe, bin nervös, oder ich habe so Sorge, geht denn alles gut? oder ich bin wütend und ärger mich die ganze Zeit über meinen Partner oder die Familie oder einen beruflichen Stress, oder ich fühle mich überfordert, erschlagen von der Alltagsroutine, oder ich traure irgend oder irgendwas schmerzt mich und tut mir ganz besonders weh, jemand hat mich gekränkt, das lässt mich einfach nicht los, oder fühle mich einsam, alle solche Dinge emotional.

Emilie:

Dann kann man da versuchen, strategien zu finden, der Emotionsregulation zum Beispiel, um diese Emotionen kurz zu pausieren, da kurz durchzuatmen, rauszukommen, natürlich auch langfristig an ihnen zu arbeiten, zu gucken, was liegt darunter Zum Beispiel in einer Psychotherapie genau? Und dann gibt es eben noch den Aspekt des Körpers. Also, wenn ich merke, der Körper ist gestresst und unruhig, also ich habe Herzrasen, ich habe kaltschweißige Hände, meine Muskulatur ist angespannt, ich habe Nackenschmerzen, rückenverspannungen, kopfweh, die Zähne knierisch, mein Kiefer ist verspannt oder ich habe Magen-Darm beschwerden Dann kann man sich dann noch auf den Körper fokussieren, und da greifen natürlich besonders gut diese körperlichen Entspannungstechniken, die du erwähnt hast, und Autogenesraining oder progressive Muskelrelaxation oder Achtsamkeit, achtsames Gehen, achtsames sich hineinspüren, body Scan und wie all diese Methoden heißen. Aber vielleicht haben die Zuhörer Lust, da schon mal zu gucken wo kommt, rührt meinen Stress am ersten her? Also im Kopf? ist es im Gefühl, im Körper oder eben im Außen?

Emilie:

Gibt es da einen Konflikthert, der immer wieder da ist, oder gibt es ein Automatismus, in dem ich immer wieder rutsche und der mir Stress bereitet und dann eben dort anzusetzen? Und eine Sache ist mir noch eingefallen was ich noch so sehr schön finde du hast ja schon so viele gute Dinge erwähnt ist ja morgens. Du hast gesagt, morgens ist ein Zeitfenster. ich glaube, auch das hat so etwas ganz Magisches morgens, diese Momente, die man mit sich alleine hat. Ich finde es toll, wenn man dann in kurzen Sätzen sich überlegt, sich etwas überlegt, zum Beispiel so Sätze wie wofür bin ich dankbar heute? oder wofür bin ich dankbar generell?

Emilie:

Oder was ist der wichtigste Fokus für heute? oder was ist mir ganz besonders wichtig, welche Wertvorstellungen möchte ich heute leben, oder so Ja, und also solche übergeordneten Dinge sich mal zu fragen, zu reflektieren, und das geht ja ganz schnell, man braucht ja nicht lange dafür. Aber dadurch versetzt man sich oft schon in einem anderen Zustand, in so eine andere Bewusstsebene, in der Reflexionsebene, in der man auch innehält und zur Ruhe kommt. Von da aus den Tag zu starten, finde ich oft ganz hilfreich. Oder abends halt zu reflektieren, je nachdem, ob man Lärche oder Eule ist, wie siehst du das?

Johannes:

Ja, ja, durchaus. Ich wollte noch etwas anfügen zur Achtsamkeit und Stille. Das kann auch für manche Menschen tatsächlich ein zweischneidiges Schwert sein. Du hast es ja schon ein bisschen angedeutet. In dem Moment, wo man sozusagen die Ablenkungen wegnimmt, kommen natürlich das Innenleben nach vorne. Das kann auch erheblich belastend sein. Also, ich habe auch immer wieder das kennst du ganz sicher auch Patienten, die sagen ich kann die Stille nicht ertragen, Halt dich einfach nicht aus, und drehe ich wirklich wörtlich durch, Und dann ist es vielleicht tatsächlich in dem Fall wirklich besser, erst mal über eine beruhigende Ablenkung zu gehen, Aber jetzt nicht unbedingt den Stress noch zu verstärken, sondern aber erst sich auf etwas fokussieren zu können.

Johannes:

Vor der Gedankenlehre kommt die Einspitzigkeit, die Fokussierung, die Konzentration, die lose, offene Konzentration auf ein Flow. Das kann auch sein, dass man was malt oder mit Tonen was gestaltet oder Kniete von den Kindern oder so. Das einfach so für sich ist vielleicht auch ein bisschen man kennt ja dieses Wort Gedanken verloren, etwas gestaltet. Also nicht planen, das muss jetzt so und so und da muss das und das ist noch zwei Zentimeter zu kurz, sondern Gedanken verloren etwas zu gestalten, die Hände machen zu lassen und sich aber auch irgendwie wahrnehmend darauf zu fokussieren, Das tut manchmal besser, als in die Stelle zu gehen, in die Lehre zu gehen und eben dann sich auch dem gegenüber zu sehen, was da alles so in einem ist. Das ist häufig einfacher, das mit Begleitung zu machen, Kann man vielleicht an der Stelle wirklich sagen. Aber da hat es mich noch was gefragt.

Emilie:

Aber ich möchte das gerne trotzdem noch mal bekräftigen, was du gerade gesagt hast, weil das ein so wichtiger Punkt ist und wir da als Psychotherapeutin natürlich noch mal mehr darauf hinweisen können oder auch müssen.

Emilie:

Aus der Traumatherapie ist es auch so, dass wir wissen, wenn Menschen traumatisiert sind, also bestimmte schwierige Situationen erlebt haben, die mit Gefahren verbunden sind, mit ausgeliefert sein, mit Gewalt und so weiter, dann ist es so, dass, wenn die in die Stille kommen, die dann eben die Trauma-Erinnerungen oft getriggert werden, also hochkommen, und das können entweder bildliche Erinnerungen sein, gefühlserinnerung, also ich fühle mich auf einmal in Panik, in Angst oder in Rage, oder Unmacht, oder körperliche Reaktivierungen, das heißt, auf einmal ist der Körper total verspannt, oder man kriegt Herzrasen oder solche Dinge. Wenn man also so was an sich feststellt, dann ist es genauso richtig, wie Johannes das eben erwähnt hat, dass man dann nicht in die passive Entspannung gehen sollte, also Meditation, nichts denken oder so, das wäre zu viel sondern in die aktive Entspannung, und das wäre zum Beispiel die progressive Muskelrelaktion oder so, wie du das erwähnt hast, johannes, die du alle Aufmerksamkeit zu wahren, also indem ich zum Beispiel achtsam gehe, gleichzeitig im Innen in die Ruhe komme, aber mich nicht dazu zwinge, jetzt nur zur inneren Ruhe zu kommen, und natürlich auch dann in einen haltgebenden Kontext in einen professionellen Rahmen zu gehen, indem man mit Unterstützung wieder lernt, in die Mitte zu kommen. Genau Ja, meine Frage bezog sich, glaube ich, darauf, was du von diesen Fragentechniken hältst oder ob du vielleicht noch andere Ideen hast, zur inneren Ruhe zur Stelle zu kommen.

Johannes:

Ja, wir haben gerade eines dazu ein. Ich bin zwar ein Frühaufsteher, aber wenn ich die Gelegenheit habe, auch ein, gerne Mittagsschleifer. Also der Powernap, ja, wie es Neudeutsch heißt, der gute, gesunde, gute alte Mittagsschlaf, der kann für manche Menschen wirklich den Unterschied machen zwischen totaler Erschöpfung oder auch wirklich einem frischen Nachmittag. Und das muss nicht lang sein, und das ist vielleicht auch gar nicht gut, wenn das lange ist. Ja, man sagt ja mal so nicht in die Tiefschlafphase gehen. Also eigentlich am besten irgendwo zwischen 5 und 20 Minuten, und das ist auch so die Zeit. Wenn ich mich hinlege und eindöse, dann wache ich nach etwa einer Viertelstunde wieder auf. Wenn ich es danach schaffe, mich umzudrehen und wirklich nochmal einzuschlafen, dann bin ich oft länger weg, ja, mindestens eine Stunde oder so. Das kann auch mal gut sein, aber das lässt sich halt in den Alltag schwer integrieren.

Johannes:

Wer hat schon die Zeit? Mittag? sich mal für ein, zwei Stunden zurückzuziehen, ist dann manchmal für manche Menschen. Für manche Menschen ist das auch nicht gut, vor allem, wenn sie tagsüber zu lange schlafen, als er dann abends nicht mehr einschlafen kann. Also, das ist individuell, muss man das sehr vorsichtig abspüren. Aber ein kurzer Powernap ist für viele Menschen wirklich ein non plus ultra. Mache Varianten oder Methoden eine der non plus ultra Methoden, sich schnell mal wieder zu erholen, oder wer das beherrscht, kurz in Trance gehen, kurz in Hypnose da gibt es ja auch Achtsamkeitstechnik sind ja auch immer ein Stückchen leicht, aus meiner Sicht leicht transinduzierend wird ja auch manchmal genutzt zur Transinduktion, atemfokussierung usw. Das sind so Dinge. Das fällt mir noch ein So als eine Methode, die ich auch im Alltag durchaus in meiner Praxis nutze, wenn ich mal eine freie Stunde habe, oder so, dass ich einfach mal viertel Stunde auf den Sessel mich setze und die Augen zu mache.

Emilie:

Ja, ja, genau, Ganz klasse. Und ich würde gerne etwas aufgreifen, was du auch in diesem Zusammenhang schon erwähnt hast, und zwar, sich das zu erlauben, also auch sich die Erlaubnis zu geben, eben zum Beispiel diesen Powernap durchzuführen oder auch Dinge anders zu machen, weil wir ja alle so individuell sind, und überhaupt an sich zu denken. Ich darf mir auch Ruhe, entspannung gönnen, etwas, was vielleicht für andere abwegig ist oder so das dennoch zu machen, und ich glaube, da kommt dann letztendlich niemand dran vorbei, entschuldigung, in sich zu gehen, zu reflektieren wie sieht denn meine Alltagsgestaltung aus, wie sie in meiner ganzen Verhaltensweisen und so weiter aus, und wo, an welcher Stelle kann ich mir individuell so eine Lücke gönnen, mir auf mich schauen, mehr in die Ruhe kommen und so weiter, und beziehungsweise, wenn das nicht geht, dass ich mir dann selber die Erlaubnis gebe, mir auch Unterstützung zu holen und das professionell noch einmal anzugucken. Was ist da los? Ja, ja, und ich denke, ja, das ist ein wichtiger Punkt, in die Veränderung zu gelangen. Das heißt, da sind wir wieder bei dem Punkt, ich muss es umsetzen.

Emilie:

Also, ich muss dann doch meine Alltagsroutinen hinterfragen, durchgehen, gucken, wo muss sie vielleicht auch eine Grenze ziehen, also, wo muss ich nein sagen? Das ist mir jetzt zu viel, auch gerade an den Feiertagen, wenn die ganze Familie da ist. Kann ich mir dann die Erlaubnis geben zu sagen ich brauche jetzt eine Stunde Rückzugszeit und Ruhe, und ich gehe jetzt alleine in die Natur, oder ich lege mich alleine kurz hin, und ich mache jetzt eben nicht alles perfekt und bediene nicht alle Wünsche der anderen? Und wie lässt sich das integrieren? Weil natürlich, wenn man kleine Kinder hat, für die man verantwortlich ist, kann man das nicht so leicht umsetzen, oder muss das erst organisieren und sich das individuell anzugucken.

Johannes:

Ja, aber es kann den Unterschied machen zwischen überfordert werden mit seinem Leben, mit seinem Alltag, oder es eben nicht zu sein, und es entscheidet oft nicht, dass die Belastung zu hoch ist, sondern dass die Pause zu wenig da ist oder zu kurz ist. Und dann als drittes, dass wenn eine Pause ist, dann vielleicht auch nicht die erholsamsten Dinge da passieren. Ja, das ist schwierig. Also du hast ja auch nochmal angesprochen, man muss es organisieren oft. Das ist das, was es so schwierig macht. Also mir ist das aufgefallen auch in Ländern, die sehr agrarisch strukturiert sind. Der wird unheimlich viel gearbeitet, aber es gibt immer wieder auch Zeiten, wo grad mal nix anlegt.

Johannes:

Da ist dieser Rhythmus zwischen Anstrengung und Pause, und das ist sehr anstrengend, das will ich gar nicht sagen. Aber diese innere Ruhe kommt, die die Leute häufig ausstrahlen, die kommen natürlich auch ein bisschen aus dieser Naturverbundenheit. Ja, ich will das nicht zu sehr romantisieren, ich denke, es kommt auch von der Pause. Es gibt immer wieder Pausen. Es gibt irgendwann mal Dinge, wo dann alles für den Moment erledigt ist, wo es noch nicht sofort weitergeht, und wir haben ja im Arbeitsprozess sozusagen die Mittagspause und Kaffeepausen und so. Da hat sich ja viel entwickelt, aber oft auch, es geht halt immer weiter, immer weiter, immer weiter, immer weiter, noch mehr Papiere auf den Schreibtisch oder was auch immer.

Emilie:

Genau. Und dann ist ja die Frage du hast es ja recht, wir haben diesen natürlichen Rhythmus, wo wir einfach mal nix tun müssen. Aber tun wir das denn auch? Also, wenn die Mittagspause, die Kaffeepause drin sind, oder mache ich dann doch schnell die E-Mails oder gucke ich aufs Handy, was ja auch keine Entspannung ist, was aber viele mit Entspannung verwechseln. Und in dieser schnelllebigen Kultur, die wir haben, würde es sagen, es wird auch zu wenig gelehrt oder wert drauf gelegt. Es ist uns abhandengekommen. Was ist denn los in unserer Gesellschaft, dass wir, sogar wenn wir dann die Mittagspause haben, uns verausgaben häufig und gar nicht in die Stille kommen?

Johannes:

Ja, es ist nochmal ein ganz anderes Thema. Was passiert gesellschaftlich? Da kann man ganz unterschiedliche Ansicht darüber sein. Modern ist ja im Moment, immer den Kapitalismus für alles verantwortlich zu machen. Das ist der Kapitalismus. Man hört schon raus. Ich hänge ja nicht so unbedingt an. Ich denke, es kommt immer darauf an, was und wie die Dinge gestaltet sind, und das Leben ist immer hart. Arbeiten und wirtschaften muss man in jeder Gesellschaft, auch nach Vodale-Gesellschaft oder im Kommunismus oder sonst wo. Also weiß ich nicht. Aber irgendwas ist mit unserer Gesellschaft schon, dass man das Gefühl hat, dass es immer am Hamsterrat zu sagen.

Johannes:

Ich kann es nicht beantworten.

Emilie:

Ja, mein Eindruck ist, wenn man so diese, wie du sagst, in der Natur oder diese Naturvölker sich anguckt, die arbeiten, und dann ruhen die immer. Also, diese Ruhe-Momente sind irgendwie immer natürlich angelegt, habe ich oft das Gefühl.

Johannes:

Ja, da fällt mir was dazu ein. Tatsächlich, ich hatte einen Freund zu Besuch mit seiner Frau vom Sommer, und sie erzählte also, sie kommt aus dem Dorf und ist sehr christlich geprägt, ich weiß gar nicht genau, woher jetzt gerade oh Gott, tut mir leid, ich habe es gerade, habe es mir jetzt entfallen. Sie sagte, das gab es ganz oft. Wenn dann die Glocke geläutet hat oder irgendwas war, dann wurde unter, egal was war, wurde unterbrochen, und da wurde Gebetabs zum Beispiel. Ja, das ist natürlich jetzt nicht für alle das Richtige, wenn die Glocke läutet, inner zu halten und 10 Minuten zu beten oder so oder 5 Minuten, aber diese Unterbrechungen gab es tatsächlich, und das war sozusagen durch das geistige, das spirituelle Leben dieser Dorfgemeinschaft. War das in irgendeiner Form vorgegeben und vorstrukturiert? Das macht es natürlich leichter. Ich glaube, das ist so etwas.

Johannes:

Wir haben keine oder sehr wenig allgemein verbindliche Rituale in der Gesellschaft, den alle anhängen und die diese Pausen schaffen. Wir haben Feiertage oder verlängerte Wochenenden und so. Das haben wir schon Da zwischen die kurzen Unterbrechungen. Das ist eher so das Thema. Wir haben ja noch nie so viel Urlaub gehabt wie heute. Ja, also im Mittelalter gab es dafür unglaublich viele Feiertage. Wenn man mal in den kirchen Kalender und so reinschaut, das ist gar nicht so wenig. Da gab es auch viele Urlaubstag durfte ja nicht gearbeitet werden. Das ist ja heute auch ein bisschen anders. Es wird ja nicht jeder Feiertag überall begangen, und da gibt es wirklich viele. Also vielleicht aber Urlaub in dem Sinne, dass man darüber verfügen kann, dass das eine sehr, sehr neue Errungenschaft ist. Das ist auch eine Errungenschaft, die hat auch was mit unserer Produktivität zu tun, sodass wir das uns überhaupt einfach erlauben können und nicht verhungern oder so, wenn die Arbeit komplett ruht von Leuten. Aber es gibt wenig vielleicht diese Rituale im Alltag, die sozusagen die Pause strukturieren bis auf die Mittagspause oder sowas, die Kaffeepause im Arbeitsplatz. Das ist besser als nix.

Emilie:

Ja, aber ich frage mich dann oft genau. Also einerseits ist es, wie mehr. Man könnte meinen, wir haben mehr Möglichkeiten dazu, eben zur Ruhe zu kommen, mehr Feiertage, mehr Freiertage, kaffeepause und so weiter. Genauso ist es ja zum Beispiel auf dem Beziehungsmarkt. Da könnte man ja auch meinen, mit den ganzen Apps und Angeboten. Es ist so viel einfacher, eine gute Beziehung zu finden. Und da sehe ich immer, dass weich dann oft trotzdem davon ab, was in der Realität stattfindet, wenn es eben keine Kultur gibt, also nicht dieses, was dieses Gefäß ausfüllt und von innen kommt. Wenn es so eine Kultur gibt, von Beziehungen, ist noch mal ein eigenes Thema. Wie gestalt ich Beziehungen und so weiter? Oder wenn wir jetzt beim Zeitplan sind, wie nutze ich dann die Pause? Ich fand so schön dieses Beispiel von der Bekannten, das du berichtet hast.

Emilie:

Also die Glocke läutet an, es ist Priorität, nun zur Ruhe zu kommen, zu beden oder was auch immer, und uns fehlt das.

Emilie:

Bei uns ist die Priorität immer schnell und schnell und leisten, und hier und da Und das ist schon mein Eindruck auch durch die Digitalisierung, durch die digitalen Medien Jeder ist sofort am Handy vernetzt, man antwortet sofort, habe ich das Gefühl, es besteht nicht mehr die Kultur, so wie ich es von früher her kenne, dass man abschaltet. Also ich arbeite dann zum Beispiel nur noch bis 18 Uhr, und danach beantworte ich keine E-Mails, weil der Computer steht am Arbeitsplatz, und abends habe ich den nicht dabei, und das geht so ein bisschen verloren. Wir werden so überfrachtet, überfüllt, reizüberflutet, es ist ständig Impulse statt ständig Aktivierungen, und da finde ich es schon sehr schwer, wenn es eben nicht von außen vorgegeben wird, von innen her die Disziplin zu entwickeln, zu sagen nee, jetzt gehe ich dem nicht nach, jetzt bleibe ich mal bei mir, oder der Computer bleibt zu, das Handy bleibt aus, und ich halte ich setze es selber zur Priorität, in der Ruhe zu bleiben. Das ist schon schwieriger, schwieriger finde ich, als wenn es kulturell vorgegeben wird oder gesellschaftlich.

Johannes:

Ich reframe das mal Wir haben vielleicht keine Kultur der Ruhe, aber das gibt dir, liebe Zuhörerinnen, liebe Zuhörer, die Chance, dir selbst deine ganz eigenen, individuellen, maßgeschneiderten Strukturen und mitunter auch deine Kultur der Ruhe, die an deinem Leben selbst, zu schaffen. Und man kann auch dazu sagen, mittel und Wege und Methoden gibt es wie Sand am Meer mittlerweile, und da wird auch, wurde und wird auch viel dafür getan, dass diese Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Die einzige Schwierigkeit ist, dass es halt natürlich in dem Moment auch ein bisschen habe ich ja selber auch so empfunden zusätzliche Arbeit bedeutet, in die Ruhe zu kommen und in die Erholung und in den Entspannung und damit natürlich aber auch in die Stressreduktion zu gehen. Insofern, angebote gibt es durchaus viele, man kann Dinge lernen. Aber die größte Schwierigkeit meiner Erfahrung nach ist es, diese Dinge auch zu tun, und aber auch da darf man gütig sein mit sich. Es gibt Phasen der Inaktivität, die wir haben und die wir brauchen, selbst bei dem Schaffen von Ruhe und Erholung. Mach mal Pause von der Pause, sozusagen.

Emilie:

Ja, sehr, sehr schön. Ich glaube, das ist ein, glaube ich, schöner Abschlusssatz, oder Was denkst du? Ja, ich glaube, wir können es in der Stelle eintüten, über Resilienz und Stressabbau und so weiter.

Johannes:

Das ist irgendwie ein Thema unserer Zeit nach Samstagrat und so. Da kann man natürlich viel, viel dazu sagen, auch viel Detaillierter noch über die einzelnen Techniken. Das können wir vielleicht mal noch an anderer Stelle tun. Ja, dann sage ich mal mein Sprüchlein auf Ja, liebe Zuhörerinnen, liebe Zuhörer, wenn dir dieser Podcast gefallen hat und auch weiterhin gefällt, dann abonniere ihn doch einfach auf deiner liebsten Podcast-Plattform. Und vor allem, was wir immer gut gebrauchen können, ist schreib uns, schreib uns unter heimathermes-institutcom, stichwort Tiefensele in den Betreff, dann wissen wir, wo es geht. Und natürlich Rezensionen ja, apple-podcasts bietet die Möglichkeit, ordable bietet die Möglichkeit. Ja, diese Amazon-Rezensionen kann man alle auch für Podcast schreiben. Da sind wir auch in jeder Hinsicht verfügbar und freuen uns natürlich, wenn auf diese Weise eine Wertschätzung dessen, was wir hier bieten, erfolgt. Das ist wirklich toll. Ja, wenn ihr Rezensionen schreibt, dann hilft uns das auch, sichtbar zu werden und noch ein bisschen mehr Menschen für diesen Podcast zu interessieren. In diesem Sinne sag ich schon mal bis zum nächsten Mal und überlasse dir das endgültigste Schlusswort, lieber Miri.

Emilie:

Ja, ganz viel Ruhe und Erholung, und setzen Sie sich dafür ein, dass Sie diese auch erhalten. Das wäre so mein Tipp, und ich wünsche auch allen zu hören alles Gute fürs neue Jahr Und freue mich auch sehr auf unsere weiteren Themen. Podcast folgen Ja, vielen herzlichen Dank.

Ausbruch Aus Der Stressspirale
Erholung Und Stressabbau Im Urlaub
Autogenes Training Und Neue Vorsätze
Entspannungstechniken Und Innere Ruhe
Resilienz, Stressabbau Und Wertschätzung